Werk Hörl und Hartmann

Auf dem Weg zum ökologischen Vorzeigebetrieb

Ziegelwerke Hörl und Hartmann investieren in nachhaltige Produktion

 

Ökologischer Fortschritt: Mit einer neuen Rauchgasreinigungsanlage investieren die Ziegelwerke Hörl und Hartmann (Dachau) erneut in eine nachhaltige Unternehmenszukunft. Die thermische Nachverbrennung der Schwelgase aus der Ziegelproduktion läuft vollkommen autotherm – ohne zusätzliche Energie. Damit reduziert sich der Kohlenstoff-Ausstoß um 90 Prozent. Die Abwärme des Verbrennungsprozesses lässt sich zugleich für die Trocknung der Mauerziegel einsetzen und spart auf diese Weise wertvolle Energie ein. „Für eine nachhaltige Produktion spielt wirtschaftliches Handeln eine wichtige Rolle“, erklären die Brüder Michael und Matthias Hörl, beide Geschäftsführer des Familienunternehmens. „Energieeffiziente und umweltfreundliche Anlagentechnik ist dabei unverzichtbar.“ Fortschritt aus Familientradition: Mehr als neun Millionen Euro haben die oberbayerischen Ziegelwerke Hörl und Hartmann seit 2013 in moderne, energieeffiziente Anlagentechnik investiert. Gesteuert und überwacht durch ein intelligentes Energiemanagementsystem geht das Familienunternehmen damit den nächsten Schritt auf dem Weg zum ökologischen Vorzeigebetrieb. Besonders die Installation eines neuen Thermoreaktors zur regenerativen Nachverbrennung von Rauchgasen schont sowohl die Umwelt als auch die Betriebskosten. Denn die autotherm arbeitende Rauchgasreinigungsanlage spart nicht nur Energiekosten, sie sorgt vor allem – und das war der Anstoß für die Investition – für eine rückstandslose Verbrennung der Abgase.

 

Modernste Technik für saubere Luft

 

Der energieeffiziente Thermoreaktor erhitzt die Abgase aus der Ziegelproduktion auf mehr als 800 Grad Celsius. Ähnlich wie bei einem Katalysator werden auf diese Weise Schadstoffe restlos verbrannt. Schon seit 1993 war eine Rauchgasnachverbrennung im Einsatz, doch stieß diese in den letzten Jahren an ihre Leistungsgrenze. Durch die stetigen Verschärfungen der Energieeinsparverordnung stiegen auch die Anforderungen an die Wärmedämmeigenschaften der Baustoffe. Der deshalb kontinuierlich wachsende Porosierungsanteil im Ziegel führte zu einem Anstieg der Schwelgase. Zwar wurde der bisherige Kohlenstoff-Grenzwert von 50 Milligramm pro Kubikmeter in der Abluft stets eingehalten – jedoch konnte es bei gewissen Betriebszuständen und Witterungsverhältnissen zu Geruchsbeschwerden in den benachbarten Ortschaften kommen. „Diese Problematik in den Griff zu bekommen, hatte bei unserem Projekt höchste Priorität“, so Matthias Hörl.

Kohlendioxid und Energie einsparen: Durch die thermische Nachverbrennung von Schwelgasen aus der Ziegelproduktion reduziert sich der CO2-Ausstoß um 90 Prozent. Die entstandene Hitze wird später zur Trocknung der Mauerziegel eingesetzt.



Mit der neuen Anlage liegt der Grenzwert nun bei 20 Milligramm pro Kubikmeter. Dank der kontinuierlichen Messung des Kohlenstoffgehalts wird dieser Wert rund um die Uhr überwacht. „Seit der Inbetriebnahme im März erreichen wir Abgaswerte zwischen 2 und 5 Milligramm pro Kubikmeter. Das entspricht einer Reduzierung um 90 Prozent und unterschreitet den neuen Grenzwert bei weitem“, so Michael Hörl, technischer Gesch.ftsführer des Familienbetriebs. Doch nicht nur die Abgase sind jetzt sauber, auch die Effizienz hat sich erheblich verbessert: Die aus dem Tunnelofen abgesaugten Schwelgase haben einen derart hohen Heizwert, dass sie sich ab einer Temperatur von rund 800 Grad Celsius selbst entzünden. Der Verbrennungsprozess im Reaktor läuft demnach autotherm, also ohne die Zuführung eines zusätzlichen Brennstoffes. Die heiße, gereinigte Abluft strömt nach der externen Verbrennung durch zwei Wärmeräder. Diese leiten die Hitze gezielt weiter und führen sie wieder dem Produktionsprozess zu. Hier wird sie für die Trocknung der Mauerziegel eingesetzt – wertvolle Energie, die sonst ungenutzt bliebe. „Unsere Erwartungen hinsichtlich der Steigerung der Energieeffizienz wurden bei weitem übertroffen“ sagt Friedrich Karinscheck, Betriebsleiter des Werkes. Die Anwohner des Ziegelwerkes zeigen sich mit der Luftqualität zufrieden: Nach Ansicht von Josef Veit, Sprecher der örtlichen Interessengemeinschaft, verlief die Zusammenarbeit mit Ziegelwerk und Behörden einwandfrei.

 

Erneuerbare Energie dank Windrad

 

In Sachen Energiemanagement folgt das Unipor-Mitgliedswerk konsequent seiner ökologischen Unternehmensphilosophie. Die Brüder Hörl sind der Auffassung, dass ökologische Produkte auch ökologische Produktionsprozesse voraussetzen. „Unser langfristiges Ziel ist die CO2-neutrale Produktion am Standort Dachau.“ In diesem Sinne entsteht auf dem Werksgelände ab Juni eine neue Windkraftanlage. Zusammen mit der Photovoltaik anlage auf den Dächern der Produktionshallen wird sie bis zu 80 Prozent des werkseigenen Strombedarfes decken. Dieser Schritt bringt gleich zweifachen Nutzen: Zum einen werden die Wettbewerbsfähigkeit und somit die 110 Arbeitsplätze des Ziegelherstellers sichergestellt, zum anderen unterstützt man in einzigartiger Form die bundesweit angestrebte Energiewende.

 

Modernisierung nach Plan

 

Bereits 2013 stellte Hörl und Hartmann an seinen beiden Standorten Dachau und Gersthofen die Brennstoffversorgung von schwerem Heizöl auf Erdgas um und senkte somit den CO2– Ausstoß um 20 Prozent. Die Kosten von 1,3 Millionen Euro für den Leitungsbau von Dachau zum Werk trug das Unternehmen alleine. Auch der Ortsteil Pellheim profitierte von dieser Entscheidung, denn dadurch wurde die Ortschaft an das örtliche Erdgas- und Glasfasernetz angeschlossen. Doch nicht nur das Thema CO2 wird intensiv behandelt: Die Produktionsanlagen werden auch hinsichtlich der Energieeffizienz kontinuierlich optimiert. So wurde beispielsweise 2014 eine neue Planschleifanlage mit besonders energieeffizienten Motoren und Robotertechnik installiert. Der Stromverbrauch gegenüber der alten Anlage reduzierte sich um rund ein Drittel. „Als alteingesessenes Familienunternehmen möchten wir neue Maßstäbe in Sachen Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzen. Was hier in den letzten Jahren hinsichtlich Ökologie und Effizienz umgesetzt wurde, sucht nicht nur in der Ziegelindustrie seinesgleichen“, erklärt Matthias Hörl. „Wir sind das einzige Ziegelunternehmen in Deutschland, das nicht nur ein zertifiziertes Energie- sondern auch ein Umweltmanagementsystem betreibt.“

 

Auf dem Gelände des Ziegelwerkes Hörl und Hartmann in Dachau entstand im Juni eine neue Windkraftanlage. Zusammen mit der Photovoltaikanlage wird sie in Zukunft 80 Prozent des werkseigenen Strombedarfes decken.

Weitere Informationen zur nachhaltigen Produktion von Mauerziegeln erhalten Bauherren und Fachleute direkt bei den Ziegelwerken Hörl und Hartmann – telefonisch (0 81 31-55 50) oder per Email (info@hoerl-hartmann.de).

 

Die Geschäftsführer Michael und Matthias Hörl präsentieren den mit Holzfaser gefüllten Innovations-Ziegel Silvacor. Im Hintergrund arbeitet einer der energieeffizienten Roboter, die in der Hightech-Produktion zum Einsatz kommen. (Fotos: Hörl & Hartmann Ziegeltechnik, Dachau)

 


Pellheimer Straße 17
85221 Dachau
Tel. 08131/555-0 · Fax 555-111
Mail: info@hoerl-hartmann.de

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